Auf dem Mekong nach Luang Prabang
Zwei Tage lang sind wir mit dem „Public Slow Boat“ am Mekong unterwegs. Die Schönheit der Landschaft auf dieser so kostengünstigen Tour hat sich unter den Touristen herumgesprochen. Während wir auf der ersten Etappe von Houay Xai nach Pak Beng eine bunte Mischung aus Einheimischen und Touristen sind, ist das Boot nach Luang Prabang bis zum letzten Platz mit Backpackern besetzt.
Die Boote sind schmal und lang – der Motor befindet sich hinten. Es gibt zwei Sitzreihen – ausrangierte Sitze aus einem japanischen Bus schätze ich. Holzdielen am Boden, ein Dach dass uns Schatten spendet aber auch vor den zahlreichen Regengüssen schützt. Die Crew besteht an beiden Tagen aus je einem Steuermann und seinen beiden Assistenten, alle drei sitzen ganz vorne sowie einer Person im Baord-Buffet, deren Kinder mit von der Partie sind. Im Buffet gibt es kaltes Wasser, Bier und Limo aus einer mit Eis gefüllten Truhe. Außerdem Chips und 2 Sorten Fertig-Nudelsuppen (scharf und seeeehr scharf), die mit frischen Kräutern und einem Limetten-Schnitz verfeinert werden. Das heiße Wasser kommt aus überdimensionalen Thermoskannen. Außerdem Nescafe – 3in1, milchig und picksüß. Das Croissant (französisches Kolonialerbe) aus der örtlichen Bäckerei haben wir selbst mit gebracht. Herz was willst du mehr.
Hoch ist der Wasserstand des Mekong dieser Tage, die Strömung stark, immer wieder weichen wir Felsen und auch extremen Strömungen aus. Die Momente, in denen der Regen auf das Boot prasselt, ein Schnellboot an uns vorbeirast und das Slow Boat besonders arg schaukelt, sind mir unheimlich. Ich schaue, was die Crew macht, sind alle entspannt? Oder wirkt jemand besorgt, nervös? Am ersten Tag der Bootsreise sind zirka 40 Personen an Board, es gibt 3 Schwimmwesten, sie baumeln an den Sitzreihen vor uns. Ich überlege, wie schnell ich im Ernstfall sein muss, um wenigstens 2 zu ergattern. Mein Rucksack fasst 28 Liter und ist wasserdicht, ober der als Rettungsboje taugt? Wie stark ist die Strömung? Wie schnell könnte man ans Ufer gelangen? Da hört der Regen auch schon wieder auf, die Planen an den Seiten werden wieder hochgerollt, die Sonne scheint, wir schippern ruhig weiter…die trüben Notfallsgedanken beiseitegeschoben – bis zum nächsten Regenguss.