Ruck-sack-touristen. Männlich zwischen 21 und 28 Jahren, zu zweit oder in Gruppen, Shorts, Baseballkappe, Tätowierung an Armen und Beinen, Sneakers. Herkunftsländer: hauptsächlich Großbritannien und Niederlande.
Weiblich, zwischen 21 und 33 Jahren, lange Hosen oder Shorts. Meist sehr eng, ganz selten noch Wickel-Optik & Batik-Look. Tanktop, große Sonnenbrille. Nackenkissen und Reisetagebuch. Herkunftsländer: Belgien, Niederlande, Deutschland, Nordamerika und Großbritannien.
Paare: gleiches Alter, im wesentlichen gleicher Look – häufig Birkenstock. Kartenspiele.
Alle: riesige Rucksäcke und Armbänder, von Festivals, aus Muscheln, geknüpft oder aus bunten Perlen.
Wenn sie am Morgen das Boot besteigen, sieht man ihnen ein wenig die Drinks des Vorabends an und die harten Betten in den ganz simplen Guesthouses. Die Sonnencreme ist wohl häufig zu tief im Rucksack verstaut. Alle wollen sie etwas erleben, Neues entdecken, Erfahrungen sammeln, wachsen. Seltene Exemplare scheinen dies ganz besonders zum Ausdruck bringen zu wollen – und lassen wachsen – die Haare, den Bart, Fuß- und Fingernägel. Sehr eindrucksvoll. Beeindruckend finde ich auch die Schriftgröße, in der Seite um Seite der Reisetagebücher gefüllt wird – wobei Größe hier das völlig falsche Wort ist, also die Zwergenschrift, in der das Erlebte festgehalten wird. Soll das je wieder gelesen werden? Ich habe einen Mann und zwei Kinder, bin fast 47, brauche eine Lesebrille und stelle die Schrift am Kindle gerne etwas größer – diese Tatsachen und die Blicke der jungen Mitreisenden machen es klar – wir gehören einer anderen Reisenden-Kaste an, über die Bezeichnung will ich gar nicht nachdenken…