Ankommen

Am 12. Oktober endet das erste Kapitel unseres Unterwegsseins. Thailand, Laos und Kambodscha haben wir bereist und nun beginnt die Bali-Zeit. Hier wollen wir unsere Zelte aufschlagen, die Kinder werden bald in die Schule gehen.

Wir landen am späten Nachmittag in Denpasar. Unerwartet schnell sind wir mit den Visa- und Zollformalitäten fertig, ruckzuck sind wir mit SIM-Karten für unsere Telefone und Bargeld ausgestattet. Service is our success, denke ich mir. Wir betreten eine offene Flughafenhalle mit Partymusik. Es tummeln sich viele junge Menschen, eine Mischung aus Party- und Yogastimmung. Sich verlieren oder finden…

Wir finden nach einigem Hin- und Her unseren jungen Fahrer, der uns fröhlich zu seinem Auto bringt und erklärt, dass wir für die knapp 40 km jedenfalls 2 Stunden brauchen werden. The trafic, you know. Endlos scheint die Stadt, Vororte wachsen mit den Vororten der nächsten Kleinstadt zusammen, Geschäft reiht sich an Geschäft, Restaurant an Restaurant, Imbiss an Tankstelle an Fitnessstudio und so geht es immer weiter. Irgendwann verlassen wir die Hauptstraße. Es wir deutlich ruhiger, dunkler, ländlicher und schließlich stoppt unser Fahrer, parkt am Straßenrand. Das Guesthouse ist mit dem Auto nicht erreichbar, erfahren wir. Achso, mit dem Auto nicht erreichbar… Ich denke an die vier Koffer und mir wird heiß. Wir marschieren einen staubigen schmalen Weg entlang, neben uns der Bewässerungskanal für die Reisfelder. Unser Gepäck müssen wir nicht schleppen, das überholt uns bald per Motorroller. Ben stampft den Weg entlang und verursacht eine Staubwolke - vielleicht, gibt es Schlangen, oder Frösche, aufstampfen muss sein, sagt er. In meinem Kopf ist auch eine Staubwolke:

So ist das also, wenn man von Wien aus einen Plan schmiedet. Sich nach einem Gespräch mit der Bekannten eine Bekannten für eine Schule entscheidet und per Google Maps eine Unterkunft sucht, die einen moderaten Schulweg vermuten lässt. Wir erreichen das Swallow Guesthouse. Marco und ich haben am Vortag vereinbart, dass wir - was immer uns erwartet - zunächst das Gute sehen wollen, nicht kommentieren, einmal drüber schlafen, nicht urteilen, annehmen. So machen wir es also. Marco erklärt den Kindern, die Vorzüge eines quasi-im-Freien-Badezimmers, ich beseitige heimlich einen 4 cm großen Käfer aus der Dusche. Wir fragen, wie es mit den Moskitos ist? Nicht schlimm, das Haus hat eine Echse, die verschlingt einiges, sagt uns unser Begleiter. Hausechse. Keine weiteren Fragen. Wir sind müde, die Kinder schlafen schnell ein. Ich stecke den Gelsenstecker ein und denke - warten wir mal bis die Sonne aufgeht.