Die Sonne ist inzwischen einige Male über dem Reisfeld auf- und wieder untergegangen. Wir sind noch immer mit dem Ankommen beschäftigt. Die Kinder tun sich mit dem Ankommen leichter dafür mit dem Heimweh schwerer. Ankommen das heißt für mich, Wege finden, Alltag leben: wo kaufen wir ein, wie und womit kommen wir vom Haus im Reisfeld überhaupt zu einem Geschäft? Selber kochen, oder essen gehen? Und in beiden Fällen: was überhaupt? Zur Orientierung, wir haben ein Häuschen in der Region Ubud bezogen, nahe einem kleinen Dorf (Pejejeng). Das Stadtzentrum ist knapp 6 km entfernt - mit dem Motorroller braucht man 20 Minuten. Während das Stadtzentrum sehr westlich ist befinden wir uns in einer sehr ländlichen und ursprünglichen Gegend. Wayan, unser Hausherr empfiehlt mir für den Einkauf der täglichen Kleinigkeiten, einen Supermarkt, gleich vorne auf der Landstraße. Also halten wir im Vorbeifahren am Abend dort an. Einen Liter Milch hätte ich gerne, für das Frühstück. Ich betrete das Geschäft und staune über das Sortiment - das dürfte das örtliche Lagerhaus sein! Räucherwerk gegen Moskitos und Räucherwerk für den Tempel, mindestens drei verschiedene Gifte für Schädlinge im Reisfeld. Direkt über dem Gift liegen Damen BHs in hellblau, beige und weiß. Ein wenig lieblos liegen sie da. Ladenhüter. Werkzeug gibt es, Spiritus, Petroleum, Draht, Schnüre, Ketten. Knallbuntes, billiges Kinderspielzeug. Arg verstaubt. Plastikschüsseln in verschiedenen Größen, Formen und Farben, Hüte aus Palmstroh. Bier, Süßigkeiten, Zigaretten und: Instantnudelgerichte. Mindestens drei Regale voll. Reis in Säcken ab 5 kg. Eier in drei verschiedenen Farben. Kalte Getränke in verschiedensten Farben. Definitiv keine Milch. Ich entscheide mich für 10 Eier, hellbraune Schale. Spiegeleier statt Cornflakes! Guten Morgen Ubud.