Per Anhalter…wohin?

Gestern war ich alleine unterwegs: mit dem Motorroller durch die Dörfer der Umgebung. Die Straße vor mir schmal. Da sehe ich mitten auf meiner Spur, einen zotteligen Hund. Er steht und macht keine Anstalten mir aus dem Weg zu gehen. Zwingt mich zum Anhalten. Als ich mein Moped stoppe, kommt er langsam auf mich zu und springt dann mit einem Satz auf. Bleibt einfach auf meinem Moped sitzen. Ich schupse ihn an. Keine Bewegung. Ich rede auf ihn ein. Egal. Ich fahre los und er mit mir, er genießt den Fahrtwind wie mir scheint. Ich bleibe stehen, da schaut er mich beleidigt an, ich nehme ihn noch ein Stück mit, dann bleibe ich so lange stehen, bis er ganz langsam und vielleicht etwas beleidigt wieder absteigt. 

Auf Bali gibt es sehr, sehr viele Straßenhunde, Streuner - lauter besondere Exemplare. Sie gehören hier zum Dorfleben dazu. Stromern herum, liegen in der Sonne oder laufen in kleinen Rudeln durch die Straßen, bellen oder heulen den Mond an. Was genau es mit den Tieren auf sich hat kann ich nicht sagen, sie sind sehr friedlich und soweit ich das mitbekomme zumindest geduldet, vielleicht mehr. Ausländer, die hier leben erkennt man - im Unterschied zu Touristen - daran, dass sie mindestens einen dieser Hunde adoptiert haben. Vielleicht wollte der Mitfahrhund auch adoptiert werden. Oder er reist gerne. Per Anhalter, wohin auch immer.