Ein Wollpullover gegen die Hitze

Heiß. Es ist so heiß hier. Wir verbringen die letzten Tage der Weihnachtsferien im Nordwesten von Bali. Permuteran. Hier gibt es eine grüne Bergkette, die, wie ich mehrfach beobachten kann, die wuchtigen tropischen Regenwolken abhält. Es regnet nur, wenn die Wolken übers Meer an die Küste kommen. Es gibt ein ambitioniertes Korallen-Wiederaufbau-Projekt zu bestaunen und den West-Bali Nationalpark mit einer farbenfrohen und vielfältigen Unterwasserwelt. Beim Schnorcheln haben wir Clownfische (Nemo) gesehen und - wie ich nach einiger Recherche weiß - auch Franzosen-Grunzer (!), den pazifischen Trompeten-Fisch, einige Snapper Arten und nicht zu vergessen den Langnasen-Nasendoktorfisch (wäre ich HNO-Ärztin, ich hätte mein Maskottchen gefunden). Außerdem viele, viele allerart gestreifte Fische und: eine riesige Meeresschildkröte. Unser aller Highlight.

Eine Strandbar gibt es auch - Robert´s Bar. Robert sperrt nur ab und zu auf und wenn man einen Fisch vorbestellt, den er dann auf einem wackeligen, rostigen, alten Griller zu einer absoluten Delikatesse macht. Man sitzt auf schiefen Stühlen im Sand, an ebensolchen Tischen, schaut auf´s Meer und plaudert mit dem Fischer, dessen Fang man gerade verspeist. Drei Stunden muss er rausfahren um die großen Mahi-Mahi zu fangen. Eine Makrelenart. Wir wissen zu schätzen, was wir hier essen.

Dann gehen wir zurück zum Guesthouse mit unseren Handy-Taschenlampen, der Mond ist nur eine Sichel und es ist stockdunkel. Und heiß.

Ich vermisse den Winter. Ben vermisst Salz-Mohnflesserl mit Schinken, Nico vermisst „alles“ und Marco „nichts“. Ich würde das Schwitzige gerne für einen Moment gegen das Kalte tauschen. Ich habe Heimweh nach unserem Kaminofen und nach der verschneiten Waldheimat. In diesem Moment tropischer Hitze und unerfüllter Sehnsucht bestelle ich online einen dicken, warmen, Wollpullover. Das hilft gegen die Hitze.