Wer Ubud kennt, der weiß: Hier ist ein Ort, an dem Klangschalen tief fliegen und das Palo Santo raucht. Ein Zentrum für Meditation, Yoga, Stille – und Bewegung. Zwischen all den Angeboten findet man auch Menschen, die in großer Tiefe lehren. Eine dieser Persönlichkeiten ist Dr. Punnu Wasu.
Geboren im Herzen Indiens, aufgewachsen zwischen Harmonium, Kirtan-Gesang und uralter Weisheit, ist er spiritueller Lehrer, Musiker, Heiler – und, wie wir bald herausfinden sollten, auch sehr gut mit Kindern.
Wir haben seine Active Consciousness Meditation kennengelernt. Eine intensive Praxis mit Atemtechnik, die stark wirkt – körperlich und emotional. So intensiv zu atmen, das kann vieles auslösen: Lachen, Weinen, auch mal einen befreienden Schrei.
Irgendwann sagte Meister Punnu beiläufig zu uns: „Bring your children next time. 8 and 11? Perfect age to start!“
Also gut. Gesagt, getan. Unsere Kinder kamen mit. Das erste Mal war ein Abenteuer: Wir alle im Schneidersitz, Hand in Hand, atmend, schwitzend. Ich konnte mir bildlich vorstellen, wie jemand aus Österreich zuschaut und sich denkt: Jetzt sind sie komplett narrisch.
Aber unsere Kinder haben mitgemacht. Haben gestaunt, sich eingelassen. Und Punnu mochte sie sofort. Gegenseitig war da eine Verbindung, direkt und herzlich.
Gestern, zu unserer letzten Meditation vor der Heimreise, verabredeten sich unsere Kinder ganz selbstverständlich mit Meister Punnu und seinem Vater zum Abendessen - indisch versteht sich und wir durften auch mit.
Den Vater, den alten Meister Wasu, kannten sie bereits vom Kirtan-Singen. Aber das ist eine andere Geschichte.
Lange galten Marco und ich im Yogazentrum als das "Yoga-Couple". Nun aber, scheint es, haben uns unsere Kinder ein wenig die Show gestohlen. Mit Offenheit, Neugier, und ihrer ganz eigenen Art, sich einzubringen.
Namaste, ich verneige mich vor den großen und den kleinen Meistern.